Während eines Wochenendaufenthalts in Hamburg wurden wir, meine Begleitung und ich, aufm Kiez vom Türsteher der Tabledance-Bar "Lido" auf der Straße angequatscht und in ein Gespräch verwickelt. Mit freiem Eintritt haben wir uns überreden lassen uns diesen Laden einmal von innen anzusehen. Noch während des Betreten wurden wir gefragt ob wir ein Bier trinken möchten. Nach dem bejahen standen innerhalb noch nicht einmal einer Minute zwei Flaschen Bier und komischerweise nur ein Glas auf dem Tisch. Ich griff nach der Karte um dann feststellen zu müssen, dass eine Flasche Bier 6€ kostet. Da wir nicht vorhatten etwas anderes zu trinken schaute nur kurz hinein - die Preise für Bier, Cola etc. standen ja auf der ersten Seite bereits ganz oben. Ganz schon teuer dachte ich, aber wegen dem freien Eintritt hatte ich dagegen nichts einzuwenden. Nach einer kurzen Weile wurde ein Kerl von Nachbartisch aus dem Club geworfen, weil er angeblich eine der beiden um ihn herum sitzenden leichtbekleideten Tänzerinnen unsittlich angefasst haben soll, welche sich dann nach dieser Auseinandersetzung zu uns an den Tisch gesellten. Die beiden Damen verwickelten uns ein Gespräch und fragten uns ein wenig aus über Herkunft, Beruf, Hobbys etc. - zwischendurch wurde dann seitens einer der beiden Damen dann noch ein Foto von mir und der anderen Damen geschossen, wozu auch immer dachte ich mir zu diesem Zeitpunkt. Sie sagten sie würden gleich extra für uns (weil wir zum ersten Mal auf dem Kiez waren) eine Gratisvorstellung geben, würden aber zuvor gerne zusammen mit uns etwas trinken. Noch nicht ganz ausgesprochen standen schon zwei kleine Garant Royal Fläschchen und zwei Karaffen OrangenSaft sowie vier Gläser zum Anstossen auf dem Tisch. In allen Gläser wurde neben dem vermeintlichen Champagner auch Orangensaft gefüllt um offensichtlich die minderwertige Qualität zu vertuschen. Obwohl die Gläser noch nicht ganz leer waren wurden wir nach einer zweiten Runde gefragt, wodurch ich nun aufmerksam wurde und mich nach den Preisen erkundigte. Diese wurden uns nicht genannt, sondern vorgeschlagen nach der zweiten Runde eine Zwischenrechnung zu erstellen. Dies verneinte ich ausdrücklich, da ich bis zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen war, dass diese Getränke eine Einladung der beiden Damen darstellten und wir dafür nichts extra zahlen müssten. Da mir nun klar war, dass wir für diese Kosten aufkommen sollten und ich weitere Kosten vermeiden wollte bestand ich sofort auf die angesprochene Zwischenrechnung. Man legte uns eine Quittung über mehrere Hundert Euro vor, woraufhin ich erst einmal erschrak. Ich wollte dies zuerst so nicht akzeptieren und wurde dann dabei auf die Preisliste verwiesen. Während einer Diskussion fühlten wir von der Aufdringlichkeit des Kellner und den beiden Damen mächtig eingeschüchtert, so dass ich letztendlich nach gab und einer Zahlung einwilligte. Soviel Bargeld hatte ich jedoch nicht dabei. Vom Kellner begleitet sollte ich mich sofort zu einem nächstgelegenen Geldautomaten der neben dem Club ansässigen Hamburger Sparkasse begeben um den Fehlbetrag zu besorgen. Währenddessen musste meine Begleitung sozusagen als Pfand im Club verbleiben. Um den versprochenen Leistungen, einer kostenfreien Show gerecht zu werden, tanzte eine der beiden Damen während meiner Abwesenheit dreimal um die Stange und verschwand wieder zu einem anderen Tisch, an dem sich wenige Minuten zuvor ein weiteres Pärchen niederließ während die zweite Dame meiner Begleitung nicht von der Seite wisch. Nachdem ich meine Begleitung durch Zahlung des Fehlbetrages sozusagen ausgelöst habe, bat man uns noch zu bleiben und versprach uns eine weitere Runde auf Kosten des Hauses. Wutentbrannt und fassungslos verließen wir auf schnellsten Wege den Club, ohne noch unsere teuer bezahlten Getränke vollständig ausgetrunken zu haben. Nachdem wir diesen Schock erst einmal verarbeitet haben und einer schlaflosen Nacht begaben wir uns am nächsten Morgen zur ansässigen Polizeiwache, der Davidswache. Dort sprachen wir mit einer jungen Polizistin, welche diese Art der Abzocke nur zu genüge kennt. Rein rechtlich gesehen kann man dagegen nichts unternehmen. Die Preise stehen in der Karte, zwar irgendwo unten rechts auf der zweiten Seite aber sie sind da. Somit hat jeder Gast die Möglichkeit sich zu informieren. Sobald die Damen am Tisch des Gastes sitzen ist die Frage, ob man zusammen etwas trinken wolle wie eine Einladung zu Lasten des Gastes zu betrachten. Das nun das teuerste Getränk der Karte bestellt wird ist nun der Hauptteil einer strukturierten Methode zum Abzocken von ahnungslosen Gästen. Leider Dumm gelaufen und viel Lehrgeld bezahlt :-( Aus dem Gespräch mit der Polizei nun der Tipp an Alle - nicht bezahlen und sofort die Polizei rufen bzw. rufen lassen. Somit stehen die Chancen nichts oder deutlich weniger bezahlen zu müssen sehr gut.
Von irgendjemand müssen diese Läden doch leben! Fördermittel seitens des Senats zur Erhaltung touristischer Attraktionen gibt es wohl (noch) nicht.
Genau sofort die Polizei rufen bei sowas besonders wenn die damen sagen man hätte sie eingeladen im Zweifel sagen kein Geld und wenn möglich den Rechtsstreit in Kauf nehmen. Diese Getränke abzocke ist einfach standart und der weg das solche Läden die Mieten dort bezahlen können und die ganzen mitarbeiter... Ist halt Abzocke ansonsten immer in 5er + Gruppen losziehen die lässt man in Abzockläden nicht rein weil der einzelne Securityman dann ins schwitzen kommen würde...
Ja die Reeperbahn. Wer es heute noch nicht glaubt , dass man da nur abgezockt wird, ist selber Schuld und verdient nur wenig Mitleid. Mr. Reeperbahnabzocke hat damit unnötig Lehr- oder Leergeld bezahlt. Aber wie hoch war es denn? Mehrere hundert Euro hört sich schon gewaltig an. Weiber am Tisch verheißen in solchen Lokalen nichts Gutes. Den Artikel findet man ja im Internet überall. Großer Frust? Mich wundert, dass da überhaupt jemand reingeht. Diese Spielchen laufen doch schon seit hundert Jahren so. Seit froh, dass ihr nicht noch ein Bußgeldbescheid bekommen habt. Wegen leichtsinniger Geldverbrennung und Förderung der Abzocke.
Wer den Schaden hat... ist genau hier sicher nicht an der ganz richtigen Adresse Uns Veteranen hat man das letzte Mal 1915 abgezockt, als wir "vom Wochenendausflug nach Paris" zurückkamen Und trotzdem kann Mann die Geschichte nicht oft genug erzählen - erstens kommt doch noch ein wenig Jugend nach, die die Erfahrung noch nicht gemacht hat. Und die Opas Kriegsgeschichten gar nicht hören will... Und zweitens wird man ja durch die relative Seriosität des Gewerbes hier im Westen und Süden in eine trügerische Sicherheit getüddelt - das erhöht die Alarmschwelle, manchmal weiter als das gut ist! ... und wenn durch diese Veröffentlichung nur einer den Fehler nicht macht, hat es sich doch gelohnt! Andererseits: Besser, die Erfahrung sicher und preiswert in Hambuich zu machen als in Pnom Penh, oder wie immer sich das schreibt! Ich selbst hab's ehrlich gesagt irgendwann in den frühen 90ern in einer komplett leeren Patpong- Upstairs Bar erlebt. Und die 3 Securities, die mir da gegenüber standen, waren... nicht nett!