Neues Prostitutionsgesetz ist im Bundestag!

Discussion in 'Offtopic' started by badura, Jun 27, 2013.

  1. trbdc

    trbdc Mitglied

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    Diese Auslese von sog. "Sachverständigen" ist wie die Einengung des Themas einfach unerträglich.

    Die müssten alle wegen Befangenheit und Vorurteilen ausgeschlossen werden ...

    Armes Deutschland ...
     
  2. marleen2010

    marleen2010 Stammschreiber

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  3. Glasperlenspiel

    Glasperlenspiel Stammschreiber

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    Mit anderen Worten werden sie versuchen, am letzten Tag vor der Sommerpause das sog. ProstSchG im Deutschen Bundestag durchzupeitschen.

    Bleibt dann die Frage, wie sich der Bundesrat mehrheitlich positioniert.

    Irgendwie scheint von denen keiner aus dem "Brexit"-Abstimmungsergebnis lernen zu wollen.

    Aber nicht nur die Ladies und deren Gäste leiden unter einer geradezu idiotischen Politik. In den letzten Tagen ist z.B. das "Kulturgutschutzgesetz" verabschiedet worden. Ein Gesetz, dass von den potentiell Betroffenen mindestens so vehement bekämpft wurde, wie bei uns das sog. ProstSchG.

    Komischerweise haben sich hier solche Medien wie SZ, Zeit usw. eindeutig auf die Seite der Betroffenen gestellt. Hier der Zeit-Artikel:
    http://www.zeit.de/kultur/kunst/2016-06/kulturgutschutzgesetz-bundestag-kommentar

    Nur im P6-Bereich meinten alle "Qualitätsjournalisten", vor allem dummes Zeug an den Betroffenen vorbei absondern zu müssen.
     
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  4. Gowron

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    Du meinst, wenn dieses Gesetz zur Volksabstimmung gebracht werden würde, dann würden wir Freier und Huren einen Triumph des Volkswillens erleben? :confused:

    Also für die allermeisten Menschen ist Prostitution des Teufels. Da ist sogar Fußpilz oder der Bänker, der einem einen zu teuren Hauskredit aufgeschwatzt hat beliebter und angesehener. Daher bitte keine Illusionen hier.

    Hasstiraden auf Journalisten bringen auch nichts. Prostitution ist seit jeher, schon seit dem Aufkommen der Bibel absolut extrem gering angesehen. Ehefrauen hassen Prostituierte, weil sie die Ehe-Männer verführen und das Haushaltsgeld abzwacken. Für andere ist Prostitution verbunden mit Kriminalität, speziell Drogen, Menschenhandel und natürlich Verbreitung von Krankheiten. Die Presse muss also nichts niederquatschen, das Ansehen der Prostitution ist und wird immer eins bleiben, extrem gering angesehen. Abgesehen davon stimmt das gar nicht. Als damals rot-grün die Liberalisierung der Prostitution beschlossen, war das Pressebild mehr als bunt und gar nicht so eindeutig wie heute.
     
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  5. Andersson

    Andersson Rover

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    Moin Gowron, herzlich Willkommen hier im Forum!


    Homosexualität wird übrigens vermutlich ganz ähnlich bewertet. Jedenfalls bis vor 30 Jahren war das so, bevor man langsam für mehr Liberalität geworben hat. Sowohl von seiten der Politik als auch von den Medien.

    Hasstiraden sind hier auch eher selten zu lesen. Kritik an der oft tendenziellen und unfundierten Berichterstattung schon eher. Zu Recht.

    Die Presse ist also dazu da, existierende stumpfe Ressentiments zu bedienen? Insbesondere auch noch dann, wenn auch Politiker genau auf dieser Schiene unterwegs sind?




    Damals gabs ja auch eine parlamentarische Opposition, die gegen das Gesetz war. Dementsprechend haben die entsprechenden Presseorgane auch die eine oder die andere Position propagiert.
     
  6. Gowron

    Gowron Gesperrt

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    Der Vergleich hinkt. Homosexualität, da sind Menschen, die sich wahrscheinlich wirklich lieben. Entsprechend können sie gut Werbung für sich machen, wenn sie benachteiligt werden etc. Prostitution geht einher mit Biker-Gangs, Razzien, Steuerhinterziehung, da sind so Vögel unterwegs wie der Prinz von Anhalt oder dieser Rolf Eden plus noch alte Zuhälter ausm Kiez. Das Rotlicht war schon immer verrucht und ich sehe keinen medialen Kniff oder den Willen, das Rotlicht da rauszuholen. Auch wir Freier würden nie massenhaft vor die Kameras treten und uns Luft machen. Eine schweigende Mehrheit oder zumindestens eine relativ große Minderheit, die nichts tut oder nichts tun kann. Wer redet schon gern von seiner tollen Pay6-Karriere? Da kommt dann doch eh nur die Gegenrede: "zu blöd und hässlich für eine Freundin?".

    Leider Gottes gibt es schwarze Schafe, die die Razzien auf sich ziehen und nicht gerade für eine positive Berichterstattung sorgen. Wenn dann auch noch eine Puffgröße auf die Frage antwortet, was er denn dazu sagen würde, wenn er erführe, dass seine Tochter anschaffen gehen würde: "Ja da würde mir das Herz bluten"...ja dann ist alles vorbei. Abgesehen davon kenne ich auch keine Hure, die überzeugend sagen würde: "ja das ist mein Traumjob, ich mach das so gerne". Ne da heißt es immer: "ist nur zum Geld sammeln, dann kauf ich mir nen Haus, wandere aus oder ist nur eine Übergangslösung".

    Auch. Aber die Ressentiments werden durch reale Ereignisse auch genährt. Es ist vielleicht nicht so schlimm wie es kommuniziert wird. Aber die Prostitution ist auch nichts, woraus Disney einen lustigen Animationsfilm machen würde. Anstatt "die Eisprinzessin" dann doch "die Fickprinzessin"? Relativ unvostellbar. Man kann nichts schön quatschen, was nicht schön ist. Wir geben Geld, die Huren geben verleihen ihre Körper. Das ist ein Geschäft, nicht mehr und nicht weniger. Wieso sollten die Huren eine bessere Presse kriegen als Bänker oder Politiker? Sogar Krankenschwestern kriegen keine gute Presse, dabei machen die etwas wirklich sinnvolles im Leben.

    Das hat mit der aktuellen Politik nichts zu tun. Die rot-grüne Liberalisierung war eine Ausnahmeerscheinung, ein Experiment. Die SPD rückt nun von ihrem ehemaligen Gesetz ab. Die Grünen haben gerade andere Sorgen und die restlichen Parteien waren auch nie offen dafür. Wenn überhaupt gibt es nur wenige, meist linke Gazetten, die das Abtauchen der Prostitution ins Dunkelfeld anmahnen, aber das wars dann auch mit den Pro-Stimmen. Die Position der Rechten dürfte hierbei auch dagegen sein, denn mit den Rumäninnen und Bulgarinnen die hierher kommen, um anzuschaffen, schafft man nur Präzidenzfälle, mit denen auch andere Arbeitnehmer mitkommen. Die Parteien in der Mitte schwimmen mit dem bürgerlichen Mainstream, der seit jeher gegen die Prostitution war. Wir können bei den Konstellationen also froh sein, wenn nicht schwedische Verhältnisse einkehren und Puffs komplett verboten werden.
     
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  7. marleen2010

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  8. marleen2010

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  9. Hamilcar

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    Ich bleibe dabei, bei aller Kritik an dem Gesetz, es hätte schlimmer kommen können in Gestalt schwedischer Verhältnisse.

    Meine Prognose ist aber, dass sich nicht wenige Gelegenheits-DLs, die nur ab und zu einen flotten Samstagsabend im Oceans oder so zum Geldverdienen nutzen, sich aus dem Geschäfts zurückziehen werden, weil`s ihnen zu heiß wird, die mit steigender Tendenz durchgeführten (Finanzamts- und/oder Ausländerbehörden-)Razzien, vor ein paar Wochen z. B. im Livingroom, tun ein Übriges. Ja, ich fürchte, dem Lineup wird das Ganze nicht guttun, gar nicht guttun.
     
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  10. Vette11

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    Ich bin erschüttert über diesen Beschluss, den unsere Regierung noch rechtzeitig vor dem Wahlkampf durchdrückt. Es würde mich nicht wundern, wenn das Gesetz gekippt wird.

    Ich formuliere den Beschluss mal sinngemäß:

    "... und wir möchten auch etwas von dem Kuchen. Für die schwarze Null."

    :winkewinke:
     
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  11. Dongle

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    Nicht nur das!

    Auch das Berichte schreiben wird ne heikle Sache, denn jeder sollte sich fragen, bevor er hier was "los lässt", ob er damit ner DL oder dem Laden (ungewollt) schaden könnte.

    Es könnte dann in Folge dazu führen, dass gewisse Info nur noch an "geprüfte" Foren-Teilnehmer weitergegeben werden. :peinlich:

    Wahrscheinlich kommt man dann hier auch nicht umhin, wie in einer Gehaim-Loge, (Ver-)Dienstgrade, Zellen und Zugangs-Beschränkungen einzuführen! :cool:

    ooh jeeh ...
     
  12. Dongle

    Dongle Auslaufmodell

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    :confused::confused:

    Du meinst, du hoffst darauf?
     
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  13. marleen2010

    marleen2010 Stammschreiber

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  14. Xaver

    Xaver Bekannter Schreiber

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  15. Glasperlenspiel

    Glasperlenspiel Stammschreiber

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    Ehrlich gesagt, ich habe das nicht für möglich gehalten.

    Ich habe nicht für möglich gehalten, dass sich eine Bundestagsmehrheit findet, ein Gesetz zu verabschieden, das auf eine massive Diskriminierung unserer Ladies herausläuft.

    Und das Schönste ist: sie nennen das "Prostituiertenschutzgesetz". Darauf muss man erst einmal kommen. Oder besser gesagt, so verkommen muss man erst einmal sein. Das ist so, wie die massenhaften Schredderung von jung geschlüften Hähnchen (die "industriell" überfüssig sind) mit dem Tierschutzgesetz begründet wird (kein Witz!).

    Wir können alle nur hoffen, dass die kleine Opposition im Deutschen Bundestag die Kraft findet, nach Karlsruhe zu gehen, um auf den letzten Metern zu versuchen, diesen Unfug aufzuhalten.

    Und wenn nicht? Der Schutz der Ladies wird dadurch bestimmt nicht verbessert und die gröbsten Probleme werden höchstwahrscheinlich nicht beseitigt.

    Schade, aber eigentlich wie immer. Und außerdem haben wir nun noch ein ganzen Jahr Zeit.:confused:
     
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  16. zi2000

    zi2000 Holz -vorderHüttn- Fäller

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    je komplizierter und aufwendiger ein "offiziell legales" Arbeiten wird um so mehr
    flüchten sich die "neuen" Damen in die helfenden Hände ihrer "Berater",
    deshalb wäre der Begriff Prostituiertenschützergesetz wohl treffender.
     
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  17. KomissarX

    KomissarX Verkehrsrabauke

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    Da die Ausführung ist allerdings eine Angelegenheit der Kommunen, und nicht in jeder Stadt sind genügend Ressourcen vorhanden um selbst eine "kleine" Razzia durchführen zu können.
    Und hier werden die lokalen Größen welche bisher nicht aufgefallen sind weiterhin nichts zu befürchten haben.
    Ins Raster und Fokus der Kontrollen geraten somit die Randgruppen des Business.
     
  18. Glasperlenspiel

    Glasperlenspiel Stammschreiber

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    #838 Glasperlenspiel, Jul 10, 2016
    Last edited: Jul 10, 2016
    @KommissarX:

    Es gibt auch noch einen Aspekt. Ich glaube, ich habe das schon einmal irgendwo geschrieben.

    Jede Verwaltung ist nur nur so leistungsfähig wie die Software-Lösungen, die dort laufen. Ohne diese Lösungen sind sie praktisch alle hilflos.

    Mit anderen Worten, die Registrierung der Ladies und die Gesundheitsberatung wird erst dann anfangen, wenn die dort laufenden Anwendungen diese Problemstellungen mit umfassen.

    Zumindest bei den Gesundheitsämtern ist das so, dass nur immer ein Programmsystem läuft, das alle Arbeitsgebiete mit umfasst. (Also von Infektionskrankheiten über das Trinkwasser bis zu den Friedhöfen...)

    D.h,, die Ergänzungen müssen in eines der meist vierteljährlichen Updates eingebaut werden. Damit können sie aber erst jetzt anfangen, nachdem der Gesetzestext vorliegt.

    Ob sie das innerhalb eines Jahres für alle Gesundheitsämter der Republik schaffen? Kann sein. Würde mich aber wundern.

    Noch problematischer ist das bei den Behörden in den vielen Kommunen, wo die Anmeldung vorgenommen werden muss. Denn die konkrete Art und Weise, wie das passieren muss, wird sich in jedem Bundesland unterscheiden, weil es in der kommunalen Verwaltung so viele Unterschiede gibt. Und da werden dann mit einiger Wahrscheinlichkeit die Änderungen/Ergänzungen in ziemlich vielen Anwendungen vorgenommen werden müssen.

    Also: Was ich damit sagen will: Selbst wenn offiziell im Juli kommenden Jahres das Gesetz in Kraft tritt, muss das noch lange nicht bedeuten, dass dann schon danach überall gearbeitet wird.

    Und alle anderen Behörden werden möglicherweise erst dann anfangen, wenn diese Daten vorliegen.

    Und den Rest (hinsichtlich weiterer juristischer Schritte in bezug auf die Rechtmäßigkeit dieser Daten) muss man abwarten.
     
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  19. Andersson

    Andersson Rover

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  20. Dongle

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    XING? ... :eek: "Karriere-Netzwerk" :megalach:

    Sachen jibbt es :rolleyes:

    Aber allein schon mit der Überschrift "Die Regierung weiß gar nicht, was wir Prostituierte wollen" sind alle Diskutierenden der Ideologie dahinter auf dem Leim gegangen, wenn man zustimmend unterstellt, Schutz o.s.w.ä. wäre der Antrieb für diese Gesetzes-Initiative! ;)