Was mich jeden morgen immer wieder bekloppt macht ist die Tatsache, dass man die gemeldeten Zahlen des RKI nicht mit denen des Vortages vergleichen kann. Seit Monaten ist es so, dass nur die Zahlen des gleichen Tages der Vorwoche verglichen werden können um einen Trend zu beurteilen. Meine Frage wäre: Warum ist es nicht möglich, dass JEDES Gesundheitsamt in Deutschland JEDEN Tag die aktuellen Zahlen bis z.b. 6 Uhr meldet? Um 7 Uhr oder von mir aus auch um 8 Uhr meldet dann das RKI die aktuellen Zahlen für Gesamtdeutschland der letzten 24 Stunden. Ich verstehe nicht, was daran so schwer ist. Ständig höre ich, es gab Übermittlungsfehler, nicht alle Gesundheitsämter übermitteln am Wochenende usw. Dann muss man ebend die Gesundheitsämter dazu zwingen auch am Wochenende die Zahlen zu übermitteln. Das kann echt nicht wahr sein... Wie will man denn Trends absehen und ggf. auch schon auf kurzfristige Veränderungen reagieren, wenn man die Zahlen immer nur mit den Zahlen des selben Tages der Vorwoche vergleichen kann? Nach 10 Monaten Pandemi sollte es solche Probleme eigentlich nicht mehr geben...
Da gebe ich dir Recht. Allgemein ist diese Forcierung auf Zahlen und Statistik finde ich sehr ungeschickt gemacht. Als Beispiel: du hörst im Radio „ X tausend Fälle innerhalb von 24 Stunden gemeldet.“ Bei den meisten Radiohörern gehen die Alarmglocken an… „Wahnsinn so viele neu Infektionen „ Dass das Ganze aber nur übermittelte Zahlen sind, die Gemeldet wurden, bei denen es unterschiedliche Zeitliche Verspätungen /Nachreichungen etc. gibt(wie du schon sagtest), wird nicht dazu kommentiert. Genau so bei den Todeszahlen. 800 Tote innerhalb eines Tages… Ich bin kein Corona Leugner, mittlerweile geht mir aber diese Dauerberieselung auf den Sack. 24/7 wird man zugefüllt mit Negativen Ereignissen, Zahlen, mit negativer Energie letzten Endes! Dann wundern sich noch die Leute warum sie krank werden..... Mein Wort zum Sonntag
Leute, wir wäre es denn mit der Inzidenz? Die ist über 7 Tage geglättet. Und die Visualisierung des Geschehens gibt es auf genug Webseiten von RKI bis Johns Hopkins.
Da hast du recht und das ist auch bekannt. Nichtsdestotrotz beantwortet dies nicht die eigentlich Frage, warum nicht täglich jedes Amt (auch am WE) übermittelt, damit ein täglicher Trend besser ersichtlich ist? Aus dem aktuellen Lagebericht habe ich mal die entscheidende Passage kenntlich gemacht.
Ich finde das Phänomen jetzt gar nicht so mysteriös wenn man mal seitlich über Europa blickt. Die Länder die eine echte Trendumkehr in den Infektionszahlen haben (also Sinuskurve runter nach dem es raufging) waren die mit klaren Lockdown-Maßnahmen. Hierzulande hatten wir ausser Puffs und Gastronomie zu schliessen praktisch nichts unternommen. Hat für ne Weile immerhin den Effekt gehabt dass die Infektionszahlen stagnierten statt weiter exponentiell zu wachsen, war aber nicht genug um die Bewegungsdynamik des Vorweihnachtsgewusels aufzufangen. Und aktuelle Zahlen sagen - vier Tage nach weiteren Maßnahmen - noch gar nichts aus, Inkubationszeit und so... Der erweiterte Lockdown kommt leider mindestens zwei Wochen zu spät, mittlerweile sehen wir in Sachen Todeszahlen auch richtig mies aus.
Nichts gehen dich und die Aussage, @Berliner im Pott. Ich werde allerdings ja nicht müde, solche Aussagen dahingehend zu konkretisieren, dass wir in einer repräsentativen Demokratie leben. Das bedeutet, dass Repräsentanten des Volkes für eine begrenzte Zeit zur Machtausübung autorisiert werden. Nach Ablauf dieser Periode muss über die Zusammensetzung der Volksvertretung durch Wahl neu entschieden werden. Bei diesen Wahlen geht dann die Staatsgewalt insoweit vom Volke aus, als dieses die Repräsentanten wählt, die die politischen Entscheidungen für die Zeit der nächsten Wahlperiode treffen. Natürlich darf man da unterschiedlicher Meinung sein und sich auch mal streiten. Aber wie so oft liegt der Kern des Ganzen dabei in der (gemäßigten) Mitte. Das Wesen der Demokratie liegt allerdings nicht im Streit selbst, sondern darin, dass man den anderen nicht als „Feind“ sieht, sondern als politischen Gegner toleriert und annimmt. Und dass man die gewählten Repräsentanten akzeptiert und respektiert, auch wenn es nicht die eigenen sind. Schliesslich repräsentieren sie den Wählerwillen. Das kommt mir bei vielen Querdenkern sehr zu kurz, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie glauben, die Wahrheit gepachtet zu haben und deshalb zur Weltrevolution berufen zu sein. Und natürlich darf man seine eigene anderslautende Meinung auch öffentlich kundtun. Zum Beispiel auf Demonstrationen. Was allerdings von Querdenkern und Wutbürgern zum Teil schon seit Jahren so abgeliefert wird, ist nur schwer zu ertragen, selbst wenn es unter die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit fallen sollte. Wie gesagt, nichts gegen dich, ich lasse so eine Aussage nur ungern unkommentiert stehen. Vielleicht werde ich auch langsam paranoid Um es nochmal mit einem Satz zu sagen: ein Wähler, der sich an die demokratischen Spielregeln und an das Gesetz hält ist kein erzogener braver Untertan, sondern ein mündiger und vernünftiger Bürger. Das ist richtig. Die Akteure wissen es selbst nicht. Das ist leider das grosse Problem dieser Pandemie. Es gibt von Anfang an und noch immer zu wenig Wissen, um Einschätzungen treffen zu können, die über bloße Prognosen hinausgehen. Das wirkt auf den Bürger natürlich sehr planlos. Die Wissenschaftler haben dies weitgehend erkannt und stehen ja auch dazu, dass oft Prognosen und Thesen revidiert werden müssen. Auch die Politiker haben dies mittlerweile erkannt. Ich finde, man darf jetzt von Seiten der Bürger nicht den Fehler machen und kleinlich auf die Suche gehen, wo der Staat versagt hat und damit dann das ganze System in Frage stellen. Statt dessen macht es eher Sinn, auf Fehler und Versäumnisse hinzuweisen und zu versuchen, dort ein Umdenken zu bewirken. Dazu gibt es ja nun genügend Gelegenheiten und Diskussionen, auch wenn natürlich nicht jeder Stammtisch Gehör finden kann. Derzeit wird erwartet, dass dem Lockdown Folge geleistet wird (das Wort „Folgsamkeit“ lasse ich hier mal weg, da es mir zu negativ belastet ist). Dies wird aber bei allen anderen Gesetzen und Verordnungen vom Bürger auch erwartet. Insofern sehe ich da nichts Besonderes. Ob der Lockdown an sich gesetzmässig und verhältnismässig ist, ist natürlich die Frage. Vermutlich kann man darauf derzeit keine wirklich fundierte Antwort geben. Da man aber nicht weiss, weshalb die Zahlen derzeit so steigen und der Lockdown-Effekt erst verzögert eintritt, ist er vermutlich derzeit mangels Impfung das einzige Mittel, welches einen gewissen Erfolg versprechen könnte. Hoffen wir mal, dass wir diese Hoffnung nicht auch irgendwann wieder revidieren müssen.
Das habe ich gerade zufällig zu dem Thema gefunden und möchte es daher noch nachtragen. Es scheint so, als könnte eine Mutation des Virus dafür verantwortlich sein, dass die Zahlen nicht zurück gehen. Neue Covid-Variante in Großbritannien: Mutiertes Coronavirus ist 70 Prozent ansteckender - DER SPIEGEL - Wissenschaft
Das wollte ich dir damit auch nicht unterstellen. Wie oben bereits dargelegt. Über die demokratischen Mentalitäten kann man unterschiedlicher Meinung sein. Das RKI ist nicht demokratisch gewählt und muss sich seine wissenschaftliche Meinung auch nicht demokratisch vom Volk legitimieren lassen. Muss man nicht mögen, aber auch hier gilt das Grundgesetz, nämlich die Wissenschaftsfreiheit. Die Medien sind ebenfalls nicht demokratisch gewählt, insofern gilt hier das Gleiche, nämlich die Pressefreiheit (bei aller Kritik, die man von Blöd-Zeitung bis ör-Medien haben mag). Zur Regierung hatte ich ja oben schon etwas gesagt. Da wurde in den letzten Monaten ja einiges an Mehr an Demokratie und Beteiligung des Parlaments eingefordert und das durchaus zu recht, wie ich finde. Weitestgehend wurden diese Bedenken von der Politik aber dann auch erfüllt. Spricht meiner Ansicht nach dafür, dass das System funktioniert.
Nun ja, man mag das nicht für gut und auch nicht für richtig oder vielleicht auch nicht unbedingt für sehr einfallsreich halten, was da immer so von diversen Stellen an kritischen Stimmen kommt. Wenn ich mir aber die aktuelle Situation in Deutschland anschaue, was tägliche Infektionen, die Situation auf den Intensivstation und die täglichen Toten betrifft, muss man leider sagen, dass die Mahner wohl recht hatten.
Warum? Es wurde vor Monaten vor einer zweiten Welle gewarnt. Leider haben die Warner recht behalten. Es wurde davor gewarnt, dass diese uns deutlich heftiger treffen wird. Auch dies traf leider ein. Es wäre sicherlich hilfreich, wenn man wüßte warum das so ist aber die Warnungen gab es ja nun hinreichend. Dies kann man nun mögen oder auch nicht aber leider haben die Warner recht behalten.
Ich glaube, da machst du es dir zu einfach. Natürlich kann ich Merkel & Co. auch nicht in den Kopf gucken. Und natürlich findet sich der eine oder andere toll, wenn er immer in Talkshows eingeladen wird und verzichtet dabei sogar auf die obligatorische Fliege. Aber viele der Mahner, und gerade Drosten und Lauterbach, haben weitgehend recht behalten. Und bei Merkel habe ich jetzt nicht den Eindruck, dass sie sich als Mahnerin gefällt. Bei Spshn vielleicht schon eher. Und bei Söder sicher. Und Laschet ... wer ist schon Laschet und wer nimmt den eigentlich ernst? Aber im Ernst jetzt: selbst wenn sich der eine oder andere in der Rolle als Mahner gefällt, what shalls? Was solls? Die können ja trotzdem sinnvolle Entscheidungen treffen.
Schön wäre es, wenn der Rest auch die Wähler der AfD dahingehend respektieren würden, dass die Politiker im Bundestag deren Meinung vertreten. Das sehe ich aber so nicht.........
Mich nervt täglich meine Morgenlatte. Ein Zirkuszelt unter der Decke, welches auf fachfrauliche Hilfe wartet.
